Technikum

Forschungsbohrung: 90 m tiefe Grundwassermessstelle

Unmittelbar neben den Gebäuden des Grundwasser-Zentrums befinden sich zwei als Grundwassermessstellen ausgebaute Bohrungen mit 55 und 90 m Tiefe. Beide Bohrungen sind für den Test von  Bohrlochmess-und Pumpversuchstechnik ausgelegt. Sie durchteufen Lockergestein sowie sedimentäres und kristallines Festgestein.
Im Abstand von 5 m zu der tiefen Forschungsbohrung wurde eine zweite Bohrung mit einer Teufe von 56 m niedergebracht. Der Ausbau der tiefen Bohrung erfolgte mit mehrfacher Verfilterung; die flache Bohrung wurde einmal verfiltert. Der Abstand von 5 m ermöglicht es, zwischen den Bohrungen Radar-Tomographie-Messungen nach  verschiedenen Messanordnungen vorzunehmen. Durch detaillierte geologische Aufnahme und Kern-Probennahme können die Messungen am konkreten geologischen Objekt geeicht werden.  Vergleichsmöglichkeiten zu weiteren geophysikalischen Messmethoden (g-g-Messungen, g-Messung, n-n-Messung) bestehen durch den Einsatz entsprechender Bohrlochsonden. Durch  Einbau von Elektroden an den Verrohrungen beider Bohrungen bis zu einer Tiefe von 54 m können über diesen gesamten Teufenbereich SIPMessungen (Spektrale Induzierte Polarisation) vorgenommen werden. Das Ergebnis der Messungen sind tomographische Abbilder des Zwischenraumes zwischen den beiden Bohrungen in Form von z.B.
Widerstandsverteilungen.

Geologie

Die Oberkreide im Süden von Dresden gehört zu dem zusammenhängenden Bereich der Elbtalkreide, die von Meißen über Dresden und Pirna bis in die Tschechische Republik (Böhmische Kreide) reicht. Im obercenomanen Kreidemeer bildeten Monzonit-Aufragungen der südöstlichen Ausläufer des Meißner Massivs Klippen, die z.T. als Brandungsklippen heute noch zu erkennen sind (z. B. Hoher Stein in Dresden Plauen). Diese Klippen führten zu differenzierten faziellen Entwicklungen der obercenomanen Ablagerungen. Starke Mächtigkeitsschwankungen und wechselnde lithologische Ausbildungen der Ablagerungen kennzeichnen die Schichten des oberen Cenomans. Die darüber liegenden labiatus-Schichten (Turon) sind dagegen von ruhigerer Sedimentation gekennzeichnet. Die Bohrung LGB 1/99 steht in einem Bereich, in dem die Oberhäslicher Schichten ohne Basalkonglomerat auf dem Monzonit aufliegen und der plenus-Pläner direkt dem Pennricher Sandstein folgt.

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