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Freiwilliges ökologisches Jahr
Interessierte Jugendliche können bei uns ihr FÖJ absolvieren. Abiturienten mit naturwissenschaftlichem Interesse können in die Bereiche Hydrologie, Wasserwirtschaft, Bodenschutz hineinschnuppern und ggf. bei einem späterem relevanten Studium als studentische Hilfskräft weiter tätig sein. Jugendliche mit einer wirtschaftlichen Berufsausbildung können im Veranstaltungsmanagment, der Verwaltung und der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden.
Arbeitsinhalte
Die Tätigkeitsinhalte im Rahmen der FuE-Projekte (FuE...Forschung und Entwicklung) und deren Umfang ist abhängig vom Einsatzzeitraum der Freiwilligen (je nach dem welche Projekte in diesem Zeitraum bearbeitet werden). Beispiele sind:
- Mitarbeit in Projekten (Planung, Durchführung, Auswertung)
- Laboruntersuchungen, Betrieb von Pilotanlagen
- Feldeinsätze (Probennahme)
- Datenerfassung und -auswertung (Erstellung von Diagrammen, Berechnungen etc.)
- Literaturrecherchen, Internetrecherchen
- Mitarbeit im Veranstaltungsmanagement (Teilnehmerbetreuung, Erstellung von Teilnehmerunterlagen, Unterstützung des Tagungsbüros oder der Tagungstechnik, Vorbereitung von Seminaren etc.)
- Pflege der Bibliotheksbestände und des Archivs
- Mitarbeit bei der Öffentlichkeitsarbeit (Pflege der Homepage, Entwicklung von Flyern und anderen Materialien)
- Mitarbeit beim Qualitätsmanagement
Informationen FöJ allgemein:
Projektarbeiten
FöJ 2021/22
Arsen – Extraktion der Arsenspezies / Speziierungsanalyse
Es existieren verschiedene „Arten“ von Arsen, die in der Umwelt unterschiedliche Eigenschaften in der Toxizität, Stabilität, Reaktivität etc. aufweisen. Arsen kommt ubiquitär vor und wird überwiegend durch anthropogene Quellen in die Umwelt freigesetzt. Die einfache Konzentrationsbestimmung ist nicht ausreichend, um das Verständnis über die Rolle von Arsen in der Umwelt und in uns Menschen zu verstehen. Es sollte daher vorerst jede einzelne Spezies betrachtet werden, indem mit Arsenhaltigen Proben geforscht wird. In der Theorie sollen es 12 natürlich vorkommende Arsenspezies geben, bei denen in dieser Projektarbeit nur die Unterscheidung zwischen den Oxidationsstufen +III und +V in Betracht gezogen werden.
Das Ziel meiner Projektarbeit ist die Entwicklung eines Analysenverfahrens zur Arsenspezifiziierung für (biologische) Umweltproben. Andererseits sollen aus diesem Projekt neues Wissen über die verschiedenen Arsenspeziesmuster hervorgebracht werden. Der Begriff Speziierung bezeichnet allgemein in der Chemie die Aufteilung eines Elementes in seine definierten chemischen Spezies. Durch die Analyse sollen die einzelnen Spezies in einer Probe identifiziert und quantifiziert werden.
Die Entwicklung eines solchen Verfahrens verbirgt viele Herausforderungen, denn jeder äußerliche Einfluss sowie die Gegenwart von Eisen, Kalibrierungs- und Verdünnungsverfahren kann auf die Bindungen eingreifen und die natürliche Form der Arsenspezies verändern als auch die Analyse beeinflussen. Nichtsdestotrotz konnten viele zielführende Ergebnisse erzielt werden.
FöJ 2020/21
Versuchsanlage zur Dekontamination von mit Arsen belastetem Minenwasser
Meine Projektarbeit war das Aufbauen und bertreiben einer Pilotanlage im DGFZ. Die Pilotanlage dient dazu mit Hilfe von Sauerstoffanreicherung und pH-Erhöhung durch die zugabe von NaOH, Arsen aus Grubenwasser zu entfernen. Um dies zu erreichen, wurde das Eisen aus selbigem Grubenwasser durch die eben genannten Maßnahmen ausgefällt, wodurch sich das Arsen anbinden konnte. Das Ziel war es wennmöglich wenig Eisen und wenig NaOH für diesen Prozess zu verwenden. Um die bestimmten Variablen Sauerstoff und NaOH gegeneinander abzuwiegen, wurden mehrere Tests durchgeführt. Dabei stellte sich heraus, dass ca. 20% Eisen genügen um unter die Grenze des zugelassenen Arsens zu gelangen.
Hydrochemischer Test zum Einbringen einer reaktiven Lösung in die ehemalige Uranerzgrube Königstein und der damit verbundenen Schadstoffminderung
Das Langzeitprojekt Königstein besteht aus einem hydrochemischen Test, welcher aller 14 Tage stattfindet. Dabei wird - durch Schwermetalle und andere Schadstoffe - kontaminiertes Wasser aus der ehemaligen Uranerzgrube Königstein mittels eines Pumpensystems gefördert. Nach einer umfassenden Probenahme und quantitativen Analyse der im Wasser enthaltenen Stoffe bzw. Schadstoffe wird dieses mit bestimmten Chemikalien versetzt und in die Grube rückgefördert. Die im Wasser enthaltenen Chemikalien sollen chemische Reaktionen in der Grube hervorrufen und ankurbeln. Ziel des Tests ist, die im Wasser enthaltenen Schwermetalle zu binden bzw. auszufällen und andere Schadstoffe zu mindern. Im Verlauf des Versuchs konnten bereits erfolgreiche Ergebnisse erzielt werden.
FöJ 2019/20
Bestimmung der hydraulischen Durchlässigkeit anhand von Korngrößenanalysen von Bodenproben im Rahmen des Forschungsvorhabens „Inno-KompAgt“
Der in den letzten Jahrzehnten immens gestiegene Düngemitteleinsatz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die landwirtschaftlichen Erträge, sondern führte auch zu einer erheblichen Zunahme des Nährstoffüberschusses in den Böden. Das hohe Auswaschungspotential von Nitrat-N aus organischen und mineralischen Düngemitteln führt zu einer Gefährdung der wichtigsten Trinkwasserquelle Deutschlands.
Das Forschungsvorhaben Innovative Komposte in Agroforstsystemen als kombinierte Landnutzungsmaßnahme zur Vermeidung von Stickstoffausträgen („Inno-KompAgt“) des Dresdener Grundwasserforschungszentrums (DGFZ) e.V. mit dem übergeordnete Ziel die Grundwasserqualität agrarisch genutzter Standorte durch eine deutliche Begrenzung des Stickstoffaustrags zu verbessern, befasst sich mit der N-Filterwirkung von Agroforstsystemen.
Die Arbeit umfasst eine Literaturrecherche zum Standort hinsichtlich Klima, Hydrogeologie, und Agroforstwirtschaft sowie die Erstellung und Auswertung von Sieblinien einiger ausgewählter Bodenproben, welche im Februar 2020 im Untersuchungsgebiet genommen wurden. Auf Basis der Korngrößenanalysen nach DIN 18123 wurden vier verschiedene empirische Berechnungsmethoden zur Bestimmung der hydraulischen Durchlässigkeit nach Hazen (1893), Beyer (1964), Shepherd (1989) und Vukovic und Soro (1992) angewendet und untereinander verglichen.
Durchführung von Tracerversuchen im Rahmen des Vorhabens der Ermittlung von Maßnahmen zur Unterstützung von natürlichen Selbstreinigungsprozessen im Grundwasser
Ich habe mich in meiner Projektarbeit mit der Durchführung und Auswertung von Tracerversuchen beschäftigt, welche im Rahmen der Konzipierung einer Grundwasserreinigungsanlage zur Vorbereitung und Informationsbeschaffung ausgeführt wurden. Im DGFZ wurde ein Durchflussversuch aufgebaut, welcher als Pilotversuch fungierte. Hier wurden die oben genannten Tracerversuche durchgeführt und die Funktionen der Tracer Uranin und Kaliumbromid getestet. Ziel war es, eine risikofreie Umsetzung dieser Versuche später im betroffenen Industriepark Schwarze Pumpe (wo die Reinigungsanlage entstehen soll) zu gewährleisten. Ich habe an dem Durchflussversuch viele Probenahmen und auch sogenannte Vorortparameterbestimmungen ausgeführt. Hier habe ich kurz nach der Probenahme pH-Wert, Sauerstoffwert, Redoxwert und Leitfähigkeitswert im Labor analysiert und protokolliert und schließlich auch ausgewertet.
Zusätzlich dazu habe ich mich noch intensiver mit der ganzen Thematik beschäftigt. Ich habe die Chance bekommen, mich durch meine Projektarbeit genauer mit der Verschmutzung und Reinigung von Grundwasser auseinander zu setzen. Ich habe eine wissenschaftliche Arbeit erstellt und diese bei der Abschlusspräsentation unserer FÖJ-Seminargruppe vorgestellt. Abschließend kann man sagen, dass ein Erstellen einer solchen Forschungsarbeit mir bereits sehr geholfen hat, mich auf im Studium geforderte Arbeiten vorzubereiten. Des Weiteren konnte ich mich noch intensiver mit Labor- und Probenahmearbeit auseinandersetzen und diese üben.
Bewerbungen & Kontakt
bitte zuerst immer über den Träger:
PARITÄTISCHE Freiwilligendienste Sachsen gGmbH
Luise Heym
Tel.: 0351/4916630
E-Mail: heym@parisax-freiwilligendienste.de
Einsatzstelle
DGFZ e.V.
René Wetzig
Tel.: 0351-4050-676
E-Mail: rwetzig@dgfz.de


